Diamorphinvergabe startet in Bielefeld!

Die GRÜNE Ratsfraktion begrüßt die Erweiterung des Bielefelder Drogenhilfekonzepts um ein Angebot zur Vergabe von Diamorphin. Statt der bisher angestrebten kommunalen Lösung wird dies nun durch eine Kooperation zwischen der Stadt und einer privatwirtschaftlich betriebenen Praxis der Medikus-Gruppe erfolgen. In einer engen Kooperation zwischen allen Akteur*innen wird gewährleistet, dass die bewährten Standards und Anforderungen des Drogenhilfekonzepts eingehalten werden. Außerdem wird festgelegt, dass sich das neue Angebot nahezu ausschließlich an das Bielefelder Klientel richtet. Statt der ursprünglich von der Medikus-Gruppe geplanten 300- 400 werden in der neuen Praxis in der Nahariyastr. nun lediglich 120 Patient*innen behandelt werden. Das entspricht ungefähr dem Bedarf in Bielefeld.

Joachim Hood, sozialpolitischer Sprecher: „Es ist gut, dass es zu dieser Kooperation kommt, die auf der Grundlage unseres Drogenhilfekonzepts steht. Durch die Einbeziehung der Drogenberatung Bielefeld e.V. und des Evangelischen Klinikums Bethel kann sichergestellt werden, dass die fachlichen Standards und das Clearing-Verfahren bei dieser Zusammenarbeit eingehalten werden. Zu begrüßen ist auch, dass die psychosoziale Betreuung der Menschen in enger Kooperation mit der Drogenberatung erfolgen wird.“

Co-Fraktionssprecher Dominic Hallau ergänzt: „Mit dieser Kooperation schaffen wir eine Win-Win-Situation: Bielefelder Suchtkranke erhalten den dringend benötigten Zugang zur Diamorphintherapie, und unser Hilfesystem wird effizient erweitert – ohne zusätzliche Kosten für die Stadt. Sollte die Zusammenarbeit unerwartet nicht funktionieren, steht weiterhin die Option einer städtischen Lösung bereit.“